Heißer als Feuer - Brown, S: Heißer als Feuer - Tempest in Eden by Brown Sandra

Heißer als Feuer - Brown, S: Heißer als Feuer - Tempest in Eden by Brown Sandra

Autor:Brown, Sandra
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-04-03T16:00:00+00:00


Kapitel 6

Irgendwie schaffte sie es, obwohl es ihr entsetzlich schwerfiel, sich in den nächsten Tagen auf ihren Job zu konzentrieren. In der Galerie war sie mit ihren Gedanken woanders und bediente die Kunden mit gleichgültiger Höflichkeit. Sobald die Türglocke bimmelte, flog ihr Blick jedoch zum Eingang in der Hoffnung, dass Ian auf einen kurzen Abstecher bei ihr hereinschaute.Wenn er auch so unter der Trennung litt wie sie, war die Möglichkeit doch gar nicht so abwegig, oder?

Vandiveer blieb natürlich nicht verborgen, wie apathisch und lustlos Shay wirkte. »Die Kundin eben hätte die Vase bestimmt gekauft. Sie hätten sich bloß mehr Mühe zu geben brauchen und sie ein bisschen beschwatzen müssen«, kritisierte er, nachdem eine Kundin unverrichteter Dinge sein Geschäft verlassen hatte. »Reißen Sie sich zusammen, Shay, oder gehen Sie nach Hause und nehmen Sie sich eine Auszeit, bis sie wieder fit sind. In unserem Metier sind Einsatz und Beratung unverzichtbar. Sie schleichen hier herum wie ein Zombie und vergraulen mir die ganze Kundschaft.«

»Es tut mir leid.« Shay seufzte. »Ich... ich fühle mich schon die ganzen letzten Tage nicht gut.«

Vandiveer hüstelte hinter vorgehaltener Hand. »Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich würde glatt darauf tippen, dass sie verliebt sind.« Ihr Kopf schnellte zu ihm herum. »Aber, aber, mein Mädchen.« Er lachte. »Hab ich da einen empfindlichen Nerv getroffen? Ein neuer Beau in Ihrem Leben, Shay?« Seine Stimme klang weich und fast ein wenig spöttisch. Er hatte ihr die Frage schon etliche Male gestellt, seit sie bei ihm arbeitete. Irgendwie hatte ihr Boss die frivole Neugier einer unbefriedigten alten Jungfer an sich, fand Shay. Und ihre Antwort war stets ein gedehntes Neiiin gewesen.

»Schon möglich«, meinte sie ausweichend. Sie nahm eine frisch gerahmte Lithografie, hielt sie prüfend vor eine der Ausstellungswände und legte den Kopf schief. »Er ist Pfarrer.« Die vorübergehende Trennung von Ian war hart genug, da wollte sie sich auf Vandiveers Kosten wenigstens ein bisschen Spaß gönnen.

Wie von ihr erwartet, reagierte der entsprechend verblüfft. »Schau mal einer an, das Supermodel hat sich einen Pfarrer geangelt!«

»Ja, so in etwa. Mit Gemeinde und allem Drum und Dran. Waren Sie schon jemals in der Kirche, Mr.Vandiveer?«

»Einmal, als Baby, bei meiner Taufe.Von daher weiß ich dazu wenig zu sagen.« Woraufhin Shay kiekste. »Ich muss zugeben, meine Vorstellung von einem Geistlichen tendiert stark in die Richtung von Bing Crosby in Going My Way. Wo um alles in der Welt haben Sie den denn kennen gelernt? Doch nicht etwa im Kirchenchor?«, fragte er verschlagen grinsend. Dieser neugierige alte Schwerenöter.

»Nein«, erwiderte Shay vage. »Nein … ähm … ganz woanders.« Sie wollte Vandiveer bloß ein klein wenig aufziehen, es lag ihr jedoch fern, ihm ausführlich ihr Privatleben zu enthüllen. Resigniert und reichlich pikiert über das unverfrorene Informationsbedürfnis ihres Chefs wechselte sie das Thema. »Ich kenne den Einrichtungsstil der fraglichen Kundin. Ich hab sie nämlich erst vor Kurzem bei der Auswahl ihrer neuen Tapeten beraten. Mal sehen, ich werde sie in den nächsten Tagen anrufen. Wenn ich ein paar Seidenblumen in der Vase arrangiere, die farblich zu ihrem Salon passen, entscheidet sie sich vielleicht doch noch für den Kauf.



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